Fortsetzung 4 Staffel

"Was? Nein!" Ellie war ganz aufgeregt. "Das kannst du nicht tun! Bitte Jack, ich habe Luke verloren, und Alice, wenn du jetzt auch noch gehst... Bitte, ich will dich nicht auch noch verlieren!" "Ich komme doch bald wieder Ellie. Es sind wirklich nur ein paar Tage. Ich werde bloß mit Ebony zum Obsavatorium gehen um etwas mehr über die Technos zu erfahren. Ich bin bald wieder zurück." Erst vor kurzem war Jack wieder in die Mall zurückgekehrt, die er damals verlassen hatte, weil er herausgefunden hatte, dass Ellie, seine Freundin, mit Luke zusammen war. Luke hatte Ellie vor einigen Tagen verlassen und Jack und Ellie hatten sich ausgesprochen. Mehr war allerdings nicht zwischen ihnen gelaufen, obwohl es bei beiden wieder ein bisschen gefunkt hatte. "Das schlimme ist, dass es die Technos sind, Jack. Die sind gefährlich! Und außerdem gehst du mit Ebony dorthin!" Ellie machte sich Sorgen. "Hey, Ebony ist im Moment doch wirklich in Ordnung, und die Technos sollen uns ja gar nicht zu Gesicht bekommen. Ich passe schon auf mich auf", versuchte Jack Ellie zu beruhigen. "Du musst mir versprechen, dass du wirklich vorsichtig bist." Ellie’s Stimme klang immer noch ein wenig ängstlich. "Ich verspreche es dir. Komm her", sagte Jack und nahm Ellie kurz in den Arm. "Glaubst du dass wir Alice finden werden? Glaubst du sie kommt zurück?", fragte Ellie ihn leise. "Na klar. Du bist ihre Schwester, sie kommt bestimmt zurück. Ihr wird schon nichts passiert sein." Ebony betrat den Raum. "Jack, wir müssen los. Kommst du?" "Ja, sofort. Geh schon mal vor, wir treffen uns am Ausgang", rief er zurück und Ebony verschwand wieder. Schnell drückte Jack Ellie noch einen kleinen Gegenstand in die Hand und sah sie an. "Die bringt dir Glück. Pass auf dich auf und mach dir um mich keine Sorgen." Sie küssten sich und Jack ging schnell zu Ebony um sie nicht all zu lange warten zu lassen. Erst jetzt öffnete Ellie ihre Hand. Darin lag Jack’s kleine Holzpfeife, die er von seinem Vater geschenkt bekommen hatte. Jack hatte ihr einmal erzählt was ihm diese Pfeife bedeutete. Glücklich schloss Ellie die Augen und versuchte sich genau an ihren Kuss vor ein paar Minuten zu erinnern. Jack war so lieb! Wie hatte sie es nur die ganze Zeit ohne ihn aushalten können? Als ihn damals die Chosen entführt hatten war sie schrecklich allein gewesen und war schließlich mit Luke zusammen gekommen. Als Jack dann wieder kam wusste sich nicht was sie tun sollte. Sie hatte sich für Luke entschieden. Ob das wirklich die Richtige Entscheidung gewesen war? Nein, denn Luke hatte sie schließlich verlassen. In Ellie stieg eine riesige Wut auf, wenn sie an Luke dachte. Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn Jack nicht zurückgekommen wäre, dachte Ellie. Er hatte sich um sie gekümmert und dafür gesorgt dass sie sich nicht die ganze Zeit in ihrem Zimmer verkroch. Es klopfte an der Tür und Salene kam herein. "Hallo Ellie. Wir wollen gleich essen. Kommst du und hilfst mir den Tisch decken?" "Ja". Zusammen bereiteten sie alles für das Abendessen vor. Trotz der schweren Zeit die sie im Moment durchmachen mussten wurde es noch ein lustiger Abend, allerdings verabschiedete Ellie sich bald von den anderen und ging schlafen. Ihr war nicht nach lustig sein zumute. Alles erschien ihr heute Abend so nutzlos.

Zwei Tage, drei Tage vergingen und Jack und Ebony waren immer noch nicht zurück. Es verging eine Woche und langsam begannen die Mall-Rats, besonders Ellie, sich Sorgen zu machen. Als die beiden nach 10 Tagen immer noch nicht wieder da waren beschlossen sie sich auf die Suche nach ihnen zu machen. Gerade als sich die erste Gruppe auf den Weg machen wollte, stürzte Ebony atemlos in die Mall. "Schnell!", keuchte sie. "Drei Technos haben mich verfolgt. Ich weiß nicht ob sie immer noch hinter mir her sind. Lasst das Gitter runter!" "Schon gut", rief Lex von der anderen Seite der Mall. "Ich war draußen und hab dich herein laufen sehen. Hinter dir war niemand mehr." "Gut." Ebony schnappte nach Luft. Langsam kam sie wieder zu Atem und konnte wieder einigermaßen normal sprechen. "Wo ist Jack?", fragte Cloe und sah sich suchend um. "Sie...die Technos haben ihn erwischt. Ich konnte nichts mehr für ihn tun", entschuldigte sich Ebony. "Oh Gott. Wie sollen wir dass bloß Ellie sagen?" "Mir was sagen?" Ellie hatte Salenes letzte Worte gehört und kam die Treppe herunter. "Die Technos haben Jack erwischt!", platzte KC heraus. Er erntete einen bösen Blick von Salene für sein unüberlegtes Handeln. "Was?" Ellie war blaß geworden. "Es tut mir leid. Sie haben uns entdeckt, als wir in ihrem Hauptquartier nach Infos gesucht haben. Wir sind weggerannt, Jack war direkt hinter mir. Ich war damit beschäftigt meine Haut zu retten und hab erst gemerkt dass sie ihn hatten als ich schon 100 Meter gelaufen war. Er hat mir noch zugeschrien, dass ich rennen soll und das hab ich dann gemacht." "Du Lügnerin!" Ellie war ganz außer sich. "Sie haben ihn nicht! Das kann nicht sein, du lügst!" Die Tränen liefen Ellie über ihr Gesicht. "Doch Ellie. Es ist so", entgegnete Ebony. "Warum hast du ihm nicht geholfen? Das ist typisch für dich Ebony! Du denkst immer nur an dich und daran selbst aus einer unangenehmen Situation heraus zu kommen! An andere denkst du dabei nie! Wer weiß was sie mit ihm machen! Das ist alles deine Schuld! Ich hasse dich, du egoistische, selbstsüchtige, dumme Kuh!" Ellie stürzte in ihr Zimmer. Salene lief ihr hinterher. "Es geht ihm bestimmt gut. Sie werden ihm nichts tun. Was hätten sie denn davon? Ich glaube dass er höchstens für sie arbeiten muss, wenn sie ihn nicht sogar freilassen. Und wir können doch versuchen ihn da raus zu holen. Keine Angst Ellie, er kommt zurück!" "Ich hab solche Angst um ihn! Und um Alice, und überhaupt! Ich weiß nicht was ich machen soll, wenn ich ihn nie wieder sehe! Warum hab ich ihn bloß nicht aufgehalten?" Ellie begann hemmungslos zu heulen. "Es ist ganz bestimmt nicht deine Schuld. Ich lasse dich jetzt allein. Wenn du mich brauchst, ich bin in meinem Zimmer, und immer für dich da."

Es vergingen mehrere Tage bis sie etwas neues erfuhren. Cloe brachte einen Techno mit in die Mall. Sein Name war Ved. Die Mall-Rats bekamen einen gewaltigen Schrecken, als sie plötzlich Ved mit Cloe in der Mall entdeckten und versammelten sich auf der Treppe. Cloe beruhigte sie. "Hey, er ist alleine. Außerdem ist er nicht gekommen um gegen uns zu kämpfen." "Sondern?", fragte Ebony immer noch misstrauisch. "Er will uns helfen", antwortete ihr Cloe und lächelte. "Richtig", mischte Ved sich ein. "Ich bringe euch eine Nachricht von Jack." "Jack?" Ellie horchte auf. "Ja. Bist du Ellie? Ich soll dir sagen es geht ihm gut. Er arbeitet für uns. Schlaues Kerlchen." Ved kicherte. "Hör auf zu kichern! Du bist hier ohne deine Leibwächter! Ich mach dich platt, wenn du frech wirst!", regte Lex sich auf und drohte Ved mit erhobener Faust. "Lass gut sein Lex", mischte Tai-San sich jetzt auch ein. "Wollen wir doch erst mal hören was unser Freund zu sagen hat. Erzähl weiter. Was weißt du noch von Jack?" Sie lächelte Ved aufmunternd zu. "Ich kann ihm eine Nachricht von euch überbringen", schlug Ved vor. "Moment. Wer sagt uns dass Jack nicht inzwischen zu den Technos gehört und das ganze ein abgekartetes Spiel ist?", warf Ebony ein. "Wie kannst du so etwas sagen!", regte Ellie sich auf. "Du hast ihn einfach sich selbst überlassen und jetzt versuchst du uns zu erzählen Jack wäre gegen die Mall-Rats?" Auch Cloe war mit Ebonys Meinung nicht einverstanden. "Ved tut so etwas nicht. Er gehört zwar zu den Technos, aber er will uns helfen, zumindest was Jack angeht. Warum vertraut ihr ihm nicht einfach?" "Weil er ein Techno ist", erklärte Lex genervt. "Man soll sich von dem Äußeren eines Menschen niemals täuschen lassen, Lex", wurde er von Tai-San belehrt. Lex verdrehte die Augen. "Schon gut, schon gut." "Also ich schlage vor wir vertrauen Ved einfach. Was anderes bleibt uns sowieso kaum übrig." Pride hatte das ausgesprochen was alle dachten. "Ich schreibe Jack einen Brief", meinte Ellie leise und verschwand in ihrem Zimmer. Sie nahm einen Stift und ein Stück Papier und begann zu schreiben. Lieber Jack! Wie geht es dir? Was haben sie mit dir gemacht? Ich mache mir solche Sorgen um dich, ich weis ja nicht einmal wo du bist! Wir haben alle einen Schreck bekommen, als Ved in der Mall aufgetaucht ist, aber ich vertraue ihm. Keine Ahnung wieso. Von Alice gibt es auch nichts neues. Meine große Schwester ist einfach verschwunden! Keiner hat sie gesehen. Ich weis nicht mal, ob sie noch lebt. Ich wünschte du wärst jetzt hier. Ich vermisse dich. Alle Mall-Rats machen sich Sorgen und hoffen dass du bald wiederkommst. Vergiss uns nicht. Ich denke an dich. In Liebe, deine Ellie.

Wochen vergingen, Ellie verkroch sich in ihrem Zimmer und ließ niemand an sich heran. An einem sonnigen Tag beschloss sie dann doch sich ein bisschen in der Stadt umzusehen, auch wenn es gefährlich war. Das war sowieso egal. Vielleicht traf sie jemand der etwas neues über Jack wusste. Sie verabschiedete sich nicht von den anderen. Um mich macht sich eh keiner Sorgen, dachte sie während sie die Mall verließ. Ellie streifte durch die Straßen und hing ihren Gedanken nach. Plötzlich hörte sie hinter sich den Motor eines Autos und sah den Wagen der Technos, mit dem sie durch die Stadt fuhren. Ängstlich versteckte Ellie sich hinter einigen Mülltonnen. Die Technos entdeckten sie nicht und fuhren weiter. Ellie bemerkte die Gestalten, die sich ihr von hinten näherten nicht. "Wen haben wir denn da! Kary, kommt her!" Ellie erschrak und drehte sich blitzartig um, doch es war schon zu spät. Zwei Jungen, die wohl keinem Stamm angehörten und auf der Straße lebten, packten sie und dann wurde es schwarz vor ihren Augen. "Ellie! Ellie, was ist passiert!" Was war passiert? Die Stimme.... Ellie schlug die Augen auf. "Luke!" Ihren Stimme klang schwach und sie fühlte einen stechenden Schmerz durch ihr linkes Bein schießen, als sie versuchte sich aufzusetzen. "Bleib liegen. Was ist passiert? Hast du Schmerzen?" Ellie stöhnte. "Mein Bein..." Sie begann zu weinen. "Schon gut. Ich bringe dich in die Mall", beruhigte Luke sie.

"Luke! Was machst du hier? Was ist mit Ellie?", klang Trudys Stimme durch die Mall, als Luke mit Ellie, die er in seinen Armen trug, die Mall betrat. Ich weis es nicht. Ich hab sie so gefunden!" "Ich hole Tai-San." Trudy verschwand und kam kurz darauf mit Tai-San und Salene zurück. Zusammen trugen sie Ellie in ihr Zimmer und legten sie auf ihr Bett. "Sie ist ohnmächtig", stellte Tai-San fest. "Ja. Das war sie auch als ich sie gefunden habe. Sie war kurz wieder bei Bewusstsein, aber nicht lange. Ich habe keine Ahnung was passiert ist." Luke war besorgt. Alte Gefühle für Ellie kehrten zurück. "Ihr linkes Bein ist wohl gebrochen oder verstaucht", stellte Tai-San fest. Sie schiente Ellie's Bein und sagte: "Einer muss bei ihr bleiben, aber ich kann nicht. Ich muss mit Lex ein paar Kräuter besorgen gehen, die ihr helfen werden." "Ich mache das", bot sich Luke an. "Ich gehöre zwar nicht zu den Mall-Rats und wohne auch nicht hier, aber ich habe sie gefunden und fühle mich jetzt verantwortlich." "In Ordnung." Sagte Tai-San. "Mach du das. Ich besorge die Kräuter und wenn sie aufwacht soll sie etwas von meinem Kräutertrank trinken. Das wird ihr helfen und die Schmerzen stillen." Tai-San, Trudy und Salene verließen das Zimmer und Luke setzte sich neben Ellie. "Hälst du es wirklich für richtig gerade ihn bei ihr zu lassen? Ob das gut ist, wenn sie aufwacht und Luke sieht?", zweifelte Trudy. "Warum nicht? Ich bin sicher er wird sich gut um sie kümmern. Ellie braucht doch jetzt jemanden." Tai-San lächelte. "Und sie müssen ja nicht gleich knutschen." "Schon gut." Jetzt lächelte auch Trudy. "Du hast recht."

In den nächsten Tagen ging es Ellie noch nicht besser. Sie war zwar wieder bei Bewusstsein, aber Fieberträume quälten sie und in der Nacht schreckte sie immer wieder mit einem Schrei auf. Eines Morgens dann, als alle noch tief schliefen, betrat jemand die Mall mit dem eigentlich keiner gerechnet hatte: Jack. Und er war nicht alleine. Bei ihm waren Bray, Amber und ihr frisch geborenes Baby. Salene war durch den Lärm wach geworden und so die Erste, die die Vier entdeckte. "Amber! Du bist wieder da! Und deinem Baby geht es gut! Bray! Ist das schön euch wieder zu sehen! Und Jack! Da wird Ellie sich freuen!" Salene verstummte. "Was ist?", fragte Jack sofort. "Ach, es ist Ellie. Sie ist vor ein paar Tagen auf der Straße überfallen worden und war lange bewusstlos. Es geht ihr jetzt schon wieder etwas besser. Ihr Bein ist wohl angebrochen oder verstaucht. Luke hat sie gefunden. Er ist bei ihr." "Luke? Was macht der hier? Wie geht es Ellie jetzt? Wo ist sie? Ich muss sofort zu ihr!", regte Jack sich auf. "Sie ist in ihrem Zimmer", beruhigte Salene Jack, der augenblicklich losstürmte, während sich Salene, Bray und Amber in die Arme fielen und es kaum glauben konnten sich endlich wieder zu sehen.

Jack nahm sich nicht die Zeit zuerst anzuklopfen, er stürmte sofort in Ellie’s Zimmer. Dort blieb er überrascht stehen als er Luke sah. Ach ja, Salene hatte ja gesagt, er wäre bei Ellie. Aber wieso? "Was machst du hier? Was ist mit Ellie?" Beunruhigt lief er auf ihr Bett zu. Luke stand auf. "Man klopft an, wenn man das Zimmer einer Kranken betritt", begrüßte er ihn. Jack schnaubte nur verächtlich. "Die Tür war bloß angelehnt. Außerdem: Was machst du hier? Und wie geht es Ellie?" "Ich habe sie auf der Straße gefunden nachdem sie überfallen wurde und kümmere mich jetzt um sie", erklärte er Jack kühl. "Als sie aufgewacht ist hat sie sich sehr gefreut mich zu sehen. Wir sind jetzt wieder zusammen. Du hast keine Chance bei Ellie, vergiss es, sie liebt dich nicht." Luke wusste nicht warum er erzählte er wäre wieder mit Ellie zusammen, denn es stimmte nicht. Ellie hatte sich wirklich gefreut ihn zu sehen, aber nur so viel wie man sich freut einen alten Bekannten von dem man nicht wusste ob er noch lebt wiederzusehen. Mehr war da nicht gewesen. Aber jetzt was Jack aufgetaucht und Luke hatte diese Angst, diese Angst Ellie zu verlieren, obwohl es eigentlich nichts zu verlieren gab, denn er hatte sie schließlich verlassen. Aber er war schließlich nicht freiwillig gegangen und hatte sich zwingen müssen seine Gefühle für Ellie zu vergessen. Doch jetzt kamen sie wieder hoch, er konnte nichts dagegen tun. Jack stand da wie vom Donner gerührt als Luke ihm diese Eröffnung machte. Er konnte es nicht fassen. Hörte es niemals auf? Es war alles wie das letzte Mal als er zurückkam und erfahren musste dass Luke und Ellie zusammen waren. Ohne ein Wort zu sagen verließ er den Raum. Auf dem Weg zu seinem Zimmer begegnete er Dee. "Hey Jack. Klasse dass du wieder da bist. Du siehst aber nicht sehr glücklich aus." "Nein..." Jack seufzte, dann erzählte er Dee die ganze Geschichte. "Oh, du armer. Du brauchst ein bisschen Ablenkung. Komm doch heute abend zu mir, ich koche uns was zu essen und wir plaudern ein Stündchen." Jack nahm das Angebot an, auch wenn er eigentlich keine Lust hatte. Aber er konnte auch nicht immer wegrennen, wenn so etwas passierte. Sein Entschluss stand fest: Dieses Mal wollte er die Mall, sein Zuhause, nicht verlassen, auf keinen Fall. Er würde es schon schaffen. Dee sah ihm nach als er in sein Zimmer ging. Er ist ja wirklich süß, dachte sie.

Es war später Nachmittag, als May und Salene aufgeregt in die Mall kamen. Sie brachten Lebensmittel aus Sektor 9 mit, die sie dort hatten auftreiben können. "Das ist super. Lasst uns ein Fest feiern!", schlug Tally vor. "Ja! Ein Fest zur Wiedervereinigung der Mall-Rats!" Tai-San lächelte Amber, Bray und Jack an. "Wann soll die Fete denn steigen?", erkundigte sich May gut gelaunt. "Morgen abend. Was haltet ihr davon?" Tai-San sah sich um. Alle stimmten ihr zu. "Wir können auch noch Musik machen und tanzen!" Bray war ganz in seinem Element. Sie beschlossen es so zu machen und den morgigen Tag mit den Vorbereitungen zu verbringen.

Am abend besuchte Jack wie verabredet Dee. Sie hatte den Tisch hübsch dekoriert und wunderbar gekocht.

Die Vorbereitungen für das Fest dauerten den ganzen Tag. Trudy und Amber standen in der Küche und bereiteten das Essen vor, während Lex, Bray, Tai-San und Pride in der Halle einen großen Tisch aufbauten. Die Kleinen schleppten Stühle herbei und es herrschte eine wunderbare Stimmung. Als abends alle um den Tisch versammelt waren, erhob sich Tai-San um eine Rede zu halten. "Liebe Mall-Rats! Wir wollen heute unsere Wiedervereinigung mit einem großen Festessen, Musik und Tanz feiern. Wir wollen fröhlich sein und unsere Sorgen für einen Abend vergessen. Doch wir sollten auch an diejenigen denken, die an diesem Fest und unserer Fröhlichkeit, obwohl auch sie Mall-Rats sind nicht teil haben können. Ich denke an Zandra, Dal, Ryan, Patsy, Danni, Alice und an Ellie, die krank ist." Die Mall-Rats senkten die Köpfe und Amber wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augen. "Und an Bob!", warf Cloe ein. Tai-San stimmte zu. "Natürlich auch an Bob, an alle unsere Freunde, die in diesem Augenblick nicht bei uns sein können. Doch jetzt lasst uns feiern, denn wir gehören zusammen, denn wir sind ein Tribe!" Tai-San hob ihr Glas und stieß mit den anderen an. "Auf die Mall-Rats!", rief sie. "Auf die Mall-Rats!", klang es zurück.

Das Fest dauerte bis spät in die Nacht. Alle tanzten und es war der glücklichste Abend seit langem. Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, räumten sie gerade die Mall auf, als Luke aus Ellie’s Zimmer stürzte. "Ellie! Ihr geht es wieder gut!" Schon ein paar Stunden später erlaubte Tai-San Ellie aufzustehen. "Jetzt ist wieder alles in Ordnung! Die Mall-Rats sind vereint! Ich kann die positive Energie spüren, die die Mall umgibt!", verkündete sie auf der Treppe stehend und die Arme in die Luft hebend. "Wo ist Lex? Er könnte uns bei den Aufräumarbeiten helfen", beschwerte sich Bray und sah sich suchend nach Lex um. "Er...ähm...hat gestern Abend wohl ein wenig zu viel getrunken... Er ist nicht wach zu bekommen", berichtete Ebony. "Ich gehe nach ihm sehen", seufzte Tai-San, doch da kam Lex gerade um die Ecke. Er war wackelig auf den Beinen und stützte sich an der Wand. "Ist...hicks...noch was von dem guten Zeugs....hicks...da?", lallte er durch die Mall. "So gutes Zeugs..." Mit einem letzten "hicks" brach er auf dem Boden zusammen und schlief sofort ein. Tai-San seufzte. "Na toll. Kann er sich nicht ein Mal wie ein halbwegs erwachsener Junge benehmen, und nicht wie ein Kindergartenkind?!" "Nein!", lachte Amber. "Das kann Lex nicht." Zusammen brachten sie Lex in sein Zimmer, wo er seinen Rausch ausschlief.

Als Ellie am Abend ins Café kam, um etwas zu essen wurde sie fröhlich begrüßt. Alle waren froh sie wieder zu sehen. Als Ellie Jack erblickte lief sie auf ihn zu. "Jack! Du bist wieder da!" Sie wollte ihn umarmen, doch er schob sie von sich. "Lass das", entgegnete er barsch, drehte sich um und ging in die Richtung in der sein Zimmer lag. Ellie wurde blass. "Was ist hier los?" Schreiend drehte sie sich zu den Mall-Rats um, die taten als hätten sie die merkwürdige Szene nicht bemerkt. Luke ging ebenfalls hinaus, in die entgegengesetzte Richtung in die Jack verschwunden war. Dee machte sich an ihrem Schnürsenkel zu schaffen. Die anderen Mall-Rats waren von Jack’s Reaktion genauso überrascht wie Ellie. "Sieh mich nicht so an, ich hab keine Ahnung!", regte Ebony sich sofort auf. "Frag ihn selber!" Ellie rannte in Jack’s Zimmer, aber er war nicht da. Verzweifelt durchsuchte sie die ganze Mall. Hoffentlich ist er nicht wieder gegangen!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte sich solche Sorgen gemacht und jetzt tauchte er wieder auf und wollte nichts mehr von ihr wissen! Ellie verstand die Welt nicht mehr. Zuletzt suchte sie noch in den alten Lagerräumen. Dort fand sie Jack. Er saß auf einer Kiste und hatte den Kopf in die Hände gestützt. "Jack! Ich hab dich gesucht. Sag mir jetzt sofort was los ist!", rief Ellie mit angstvoller Stimme. "Du sollst mich in Ruhe lassen." Jack war verzweifelt. Er wollte nur allein sein. "Aber was ist los? Ich habe ein Recht zu erfahren warum du nichts mehr von mir wissen willst!" Ellie war kurz vor einem Tränenausbruch. Jack hob den Kopf. "Was los ist?", fragte er spöttisch. "Das müsstest du doch am besten wissen." Ellie war verdutzt. Wieso sollte sich das wissen? Hatte sie etwas falsch gemacht? "Na Luke!", fuhr Jack fort. "Ich konnte von den Technos abhauen. Ved hat mir geholfen. Überglücklich komme ich in die Mall. Ich war so froh, als ich deinen Brief bekommen habe... Salene sagte mir dass du überfallen wurdest und ich rase sofort zu deinem Zimmer, wo ich von Luke erfahre, dass ihr wieder zusammen seid! Und DU fragst MICH was los ist?!" Jack war aufgesprungen und schrie Ellie seine Worte entgegen. Ellie stammelte nur noch völlig fassungslos: "Was? Luke und ich wieder zusammen? Was redest du da!? Jack!" Verzweifelt sah sie ihn an. "Tu nicht so! Ich weiß genau was los ist!" Jack war nicht mehr zu halten. "Nein, das weißt du nicht! Hör mir jetzt zu!" Ellie wurde wütend. Was bildete Jack sich ein! "Ich hab keine Ahnung wie du auf solchen Quatsch kommst, aber ich bin nicht mit Luke zusammen! Er hat mich auf der Straße gefunden und ich bin ihm dankbar dass er mich zur Mall gebracht hat, aber mehr ist da nicht. Wie denn auch, ich war Tagelang bewusstlos!" Zweifelnd sah Jack sie an. So ganz glaubte er ihr immer noch nicht. Ellie nahm seinen Arm und zerrte ihn hinter sich her. Er wehrte sich nicht. Vor Luke’s Zimmer machte Ellie halt. "Wir gehen da jetzt rein und klären das auf." Entschlossen stieß sie die Tür auf und betrat das Zimmer. Bis auf ein paar Möbel war das Zimmer leer. Auf dem Bett lag ein Zettel. Ellie’s Hand zitterte, als sie danach griff. Laut las sie vor: "Liebe Ellie! Ich dachte mir das du kommen würdest. Aber ich bin gegangen. Ich habe Jack erzählt wir wären wieder zusammen, das war ein Fehler. Ich wusste es, als ich die Szene in der Caféteria beobachtet habe. Ich hoffe ihr werdet glücklich miteinander. Ich bin froh, dich noch einmal gesehen zu haben und zu wissen das es dir gut geht. Bei Jack bist du in guten Händen. Luke." Ellie ließ den Brief sinken und sah Jack an. Der wusste nicht was er sagen sollte. "Tja...äh...also...", druckste er herum. "Dann stimmt es nicht?" Ellie schüttelte den Kopf. "Alles wieder in Ordung?", fragte sie nach. "Äh...da gibt es noch ein kleines Problem..." Jack hatte keine Ahnung wie er es ihr sagen sollte. Ellie sah ihn an. "Du liebst mich nicht mehr." Sie senkte den Kopf. "Nein, nein", beeilte Jach sich schnell zu sagen. "Nein..." setzte er noch einmal nach. "Das nicht..." Zögernd sah er sie an. "Was ist es dann?", fragte Ellie ihn verzweifelt. "Also..." Jack sah ein dass er es ihr sagen musste und fasste sich ein Herz. "An dem Tag an dem Luke mir gesagt hat, dass...also du weißt schon..." Ellie sah ihn fragend an, aber sie unterbrach ihn nicht. "Ich bin Dee auf dem Weg in mein Zimmer begegnet und sie hat mich zum Abendessen eingeladen." Ellie schwante schreckliches. Jack fuhr fort. "Wir haben...es war nur eine Nacht...es tut mir leid..." Er brach ab, sah sie kurz an und ging aus dem Raum. Ellie hielt ihn nicht zurück.

"Los Leute, macht schon! Beeilt euch ein bisschen! Was ist denn das für ein Durcheinander! Wo zum Teufel ist den unser "Sheriff"?! Bray regte sich schrecklich auf. Er hatte ein Zusammentreffen von einigen Stämmen organisiert, mit denen sie auch damals gegen die Chosen angekämpft hatten. Dieses Mal war ihr Gegner, die Technos, noch größer und schwieriger zu bekämpfen. Doch Bray zweifelte nicht daran, dass mit der richtiger Organisation und Sicherung das Zusammentreffen der Stämme, die gegen die Technos kämpfen wollten reibungslos von statten gehen könnte. Aber das war es ja: Die Organisation! Was, wenn weder der Sheriff, noch seine Leute hier waren? Doch da kam Lex angeschlendert. "Keine Panik, Bray. Cool bleiben. Es gibt keinen Grund zur Aufregung. Ich mach das schon. 'Sheriff Lex eilt in der Not und bringt alles wieder ins Lot!' Sind doch alle ganz friedlich. Huch!" Er wurde von einer Horde Kinder, die Fangen spielten und wild herum rannten fast überrannt. "Hey! Ich bin der Sheriff, eine Respektsperson!", brüllte er hinter ihnen her. Doch die Kinder lachten nur. "Die Polizei, dein Freund und Helfer. Auch nicht mehr wie es früher war", murmelte Lex. "Du machst das prima", tröstete ihn Tai-San. "Jetzt mach schon, sorg dafür dass es ruhig wird und auch bleibt!", fuhr Bray Lex an. "Ist schon gut, Bray. Los Hilfssheriff, wir seh'n nach was es da für Probleme gibt." Lex und Pride stiefelten davon. "Du solltest dich nicht aufregen, Bray. Das zerstört die wenigen positiven Gedanken die diesen Ort noch umgeben. Ich kann sie kaum noch spüren", klagte Tai-San. Bray stöhnte und versuchte erneut die Menge zum schweigen zu bringen.

In der Mall ging Ellie unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. Einige Minuten später stand sie vor Jack's Zimmertür. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Auf Jack's "Herein!" betrat sie den Raum und legte sofort los, ohne ihn auch nur zu Wort kommen zu lassen. "Jack, hör mir zu. Ich...also ich finde es nicht in Ordnung was du getan hast." Jack unterbrach sie. "Ich weiß. Es war falsch, ich verstehe, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst." "Lass mich ausreden. Es war nicht in Ordnung, aber ich kann die keinen Vorwurf machen." Jack sah sie überrascht an. "Ich habe denselben Fehler gemacht. Die Sache mit Luke damals war auch nicht in Ordnung." "Du...du meinst..." Jack sah sie ungläubig an. Ellie holte tief Luft. "Wir sind quitt", vollendete sie den Satz. Jack sah sie an, dann lächelte er. "Ich hab dich so vermisst." Die nächsten Stunden verbrachten sie damit sich gegenseitig alles zu erzählen was in der Zwischenzeit passiert war und sie waren noch lange nicht damit fertig, als Bray, Tai-San, Pride, Ebony, Lex und Amber wieder zurück in die Mall kamen. "Wart ihr erfolgreich?", fragte Trudy die sechs sofort. Sie hatte auf Brady und Amber's Baby aufgepasst, während Amber weg war und stand nun mit den beiden und den anderen Mall-Rats am oberen Ende der Treppe. "Ja!", rief Bray. "Das Treffen hat uns allen wieder Mut gegeben! Wir werden die Technos besiegen, wir werden es schaffen!" Es klang wie die Ansage zum großen Kampf, und die Mall-Rats sahen zuversichtlich in die Zukunft. Was sie wohl bringen wird?

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